Дорогая Рита!
Cпасибо.

Дорогая bird!
Ягнят на этот раз не было. Но там и без ягнят, как отметила Elizaveta, очень много интереснейших решений: и со стульями, и с книгами, которые и во рту, и в руках. Так что у человека нет возможности ни мыслить, ни говорить, ни действовать по своему разумению. И, конечно, с национальными флагами: сначала артисты ими обмотаны так, что у них исчезают лица. Вместо человеческих лиц - нац. флаги. А потом они эти флаги стирают и кладут как бы отмытыми на сцену. Это видно на маленьком кусочке с поклонов.
Что касается ягнят, то Прельжокаж расскaзал, что убрал их, чтобы не издеваться над животными. Он вообще много убрал из первоначальной версии на 2 часа 40 минут. Теперь балет идёт 100 минут. Но, как он выразился, ничто бесследно не исчезает: дух бывших эпизодов в балете живёт. И дух ягнят тоже. В последних музыкальных секвенциях присутствует их блеяние.
Вообще мне не очень понятно, как публика БТ пережила в своё время данное творение: на вечере памяти Екатерины Максимовой "позор" кричали за значительно менее эпотажные вещи...

Для наших немецкоговорящих участников впечатления от вечера с Прельжокажем

Für unsere deutschsprachigen Teilnehmer

Angelin Preljocaj "And Then, One Thousand Years of Peace". Festspielhaus St. Pölten. 15.03.2014

Dieser Tag war der Tag des Balletts. Auswählen musste man zwischen der Direktübertragung der "La Bayadere" aus dem Bayerischen Staatsballetts und dem "lebendigen" führenden zeitgenössischen Choreografen Frankreichs in St. Pölten. Die Auswahl wurde zugunsten des letzteren getroffen.
St. Pölten ist die Hauptstadt des österreichischen Landes Niederösterreich und verfügt über ein Festspielhaus mit einer ausgezeichneten Konzerthalle, die zwar sehr ungewöhnlich ausschaut, aber eine hervorragenden Akustik hat. Und da ist sie - schaut den Strandkörben im Norden Deutschlands ähnlich.
Video1.

Die Tänze hängen in dieser Kulturstätte von dem Geschmack der Leitung ab: früher war hier das klassische Ballett zu gast und jetzt - ausschließlich "contemporary". Diesmal - schon zum zweiten mal in der Saison - die Company von Angelin Preljocaj.
Dieser Abend ist ganz einmalig geworden und nicht nur um des Ballettes, sondern auch aus anderen Gründen. Und die kann man unter einem gemeinsamen Namen verbinden: "Mansch unter Menschen".
Zuerst gab es ein Zuschauergespräch der Direktorin des Hauses mit dem Choreografen. Darüber berichten wir etwas später.
Nach dem Gespräch gingen wir - ja, ja, ja, wer hätte es gedacht - ins Buffet. Dort stand neben uns auch der Choreograf - Mensch unter Menschen.
Einige Zeit später betrat eine kleine Menschengruppe das Buffet. Durch nichts auffallende. Wenn es sich bei der näheren Betrachtung nicht herausgestellt hätte, dass es der Präsident der Republik Österreich samt Gattin in Begleitung des Bürgermeisters der ehrenwürdigen Stadt St. Pölten war. Sie machten es sich auch im gleichen Buffet gemütlich. Man konnte gehen und sie begrüßen, wenn man einen heißen Wunsch dazu verspürt hätte. Niemand wollte aber die Menschen in ihrer Freizeit stören. Deshalb der Präsident - Mensch unter Menschen - stand ruhig im Büffet, praktisch ohne security, und wartete auf den Beginn des Balletts.
Jetzt kommen wir zum Zuschauergespräch zurück. Die Direktorin begann es - wer hätte es bezweifelt - mit dem "Krieg Russlands auf der Krim". So auf die Art: Preljocaj choreografierte 2010 in Moskau im Rahmen des Jahres der französisch-russischen Freundschaft ein Ballett über die Apokalypse und jetzt ist sie da... Preljocaj erzählte ausführlich darüber, wie er an dem Ballett mit den Künstlern des Bolshoi gearbeitet hatte. Er wusste auch vorher über russische Tänzer bescheid, am Beispiel von Nurijev, die nicht nur technisch perfekt tanzen, sondern auch etwas ganz besonderes, animalisches ihrem Tanz haben, was kaum zu beschreiben ist. Es war für ihn etwas ganz besonderes, mit solchen Tänzern arbeiten zu dürfen. Er erzählte, dass die Tänzer im Westen gewöhnt sind, zu improvisieren. Und von einer Company zur anderen zu ziehen. Als Ergebnis merken sie selbst nicht mehr, dass ihre sogenannte "Improvisationen" aus Teilen bestehen, die unterschiedlichen vorhandenen Choreografien entspringen. Russische Tänzer improvisieren nicht, sie tanzen einstudierte Choreografien. Sie ziehen auch nicht von einer Company zur anderen, sondern tanzen ständig im Bolshoi. Deshalb, als sie verstanden haben, dass sie alles, was sie wollen, tun können, haben sie so eine Improvisation hingelegt, die niemand vorher gesehen hat: das waren verrückte, erschütternde, absolut neue Sachen. Er und seine Tänzer haben einen zusätzlichen Phantasieimpuls von ihren russischen Kollegen erhalten. Das ist das wichtigste, was Preljocaj gesagt hat. Und über den Krieg auf der Krim sprach er nicht. Alles, was er zu solchen Ereignissen mitzuteilen hat, sagte er auf der Bühne.
Auf der Bühne war "contemporary dance": gegen Krieg und Gewalt, gegen den religiösen Fanatismus, Nationalismus und Chouvenismus. Eine ergreifende Position des Choreografen und der Tänzer für Frieden und Liebe.
Nach einem frenetischen Applaus begaben wir uns zur after-show-partty.
Videos 2, 3

Dort bot sich die Möglichkeit an, mit der Celebraty persönlich ein Paar Worte zu wechseln. Er entpuppte sich als ein bescheidener, intelligenter Mensch. Auf die Frage, wie er zu den Kriegereien zwischen der Moskauer und Petersburger Ballettschulen steht, antwortete er, dass es für ihn eine einheitliche, einmalige russische Ballettschule gibt. Die beste in der Welt, da der Tanz bei den Russen im Blut und in der Seele ist. Und wo auch immer er dieses sein Ballett zeigt, unterstreicht er unbedingt, dass es eine Koproduktion mit den Tänzern des Bolshoi war - den besten der Welt. Auf die Frage über St. Petersburg antwortete er, dass dort auch hervorragende Tänzer arbeiten. Bei der Erwähnung der Namen von Terjoschkina und Lopatkina lächelte er verträumt. Auf die Frage über die Perspektiven seiner Zusammenarbeit in Berlin mit dem neuen Ballettdirektor - Nacho Duato - sagte er, dass da noch nichts geplant ist. Man wird sehen. Mit Malakhov aber war es eine sehr gute Zusammenarbeit.
privet wollte den Maestro nicht weiter mit seinen Fragen belästigen: es war schon spät, alle waren laut und man musste zu Tisch gehen.
Der wichtigste Inhalt des Abends aber - ein Mensch unter Menschen zu sein - bleibt fürs ganze Leben.